Wie bunt ist doch das Elternleben…

Mama und Papa zu werden, verändert unser ganzes Leben. Für mich gibt es nichts, was meine Gefühlswelt so gegensätzlich gestaltet, wie Mama zu sein. Nun bin ich bereits seit 8 Jahren Mama und dennoch erkenne ich immer wieder neue Seiten und Gefühle in mir. Als ich mit meiner Leonie schwanger war, hatte ich mich emotional sehr gut auf das Mama-sein eingestellt. Ich schaffte mir regelmäßig Augenblicke, in denen ich sie ganz nah bei mir spürte. Dann kam der Tag der Geburt und ich war dennoch total überrumpelt von der bunten Gefühlswelt, die da auf mich einbrach. Zwischen tiefer Liebe, großer Sorge und Trauer um das vergangene Paarleben, totaler Überforderung und Langeweile – es war alles dabei. Was mich im Wochenbett am meisten traf, war die Erkenntnis dieser riesen großen Verantwortung, die ich auf einmal für so ein kleines Lebewesen spürte. Von mir war es abhängig, ob sie gut zunahm, dass es ihr gut geht, ich musste im Blick haben, ob es ihr an etwas fehlte – und das Stillen klappte zu Anfang, trotz guter Vorbereitung, nicht wirklich gut. Erst nach und nach, als ich alles loslassen konnte, wir uns beide kennenlernten und ich entspannter mit mir als Mama umging, fand ich meinen eigenen Weg und es wurde besser. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich in meiner Mutterrolle angekommen bin, und noch heute wache ich morgens auf, blicke meine zwei Kinder an und denke “wie krass ich bin Mama!” und bin dabei so dankbar für das zweifache Wunder, was mir geschenkt wurde!

Liebe frischgebackene Mamas und Papas, lasst euch Zeit mit dem Ankommen in eurer neuen Rolle, geht achtsam mit eurer Gefühlswelt um, nehmt an, dass nicht immer alles rosarot sein kann und genießt die wunderbaren Augenblicke!

Es grüßt euch herzlich Eure Melanie

„Mein Kind-dein Kind“ Verunsicherung durch vergleichen

In meinen Beratungen begegnet mir häufig die Aussage: Wenn ich mich in Kontakt mit anderen Müttern befinde vergleiche ich mich und mein Kind, dabei geht es mir schlecht ich habe das Gefühl alles falsch zu machen?

Diesem Phänomen begegnet vielen Müttern und Vätern. Gerade bei den Kleinsten neigen wir dazu genau hinzuschauen wer was schon kann. Dabei entwickelt sich jedes Kind in seinem eigenen Tempo. Auch die gut gemeinten Tipps führen häufig eher zur Verunsicherung und zur Angst alles falsch zu machen und das gerade bei dem Mensch der einem doch am Wichtigsten ist. Auch kann dies dazu führen den Kindern unterbewusst das Gefühl zu geben nicht zu genügen, nicht schnell genug zu sein, sich nicht gesellschaftskonform zu entwickeln.
Ich habe hierauf gleich zwei Antworten. Eltern machen intuitiv meistens alles richtig und Eltern machen in ihrem Leben unglaublich viele Fehler. Und beides ist gut. Es gibt keine goldene Regel wo das Kind denn am Besten schlafen soll, wann man anfängt mit der Beikost, ob man stillt oder zufüttert, ob Stoffwindeln oder Wegwerfwindeln, wie man mit der Trotzphase, dem Zahnwechsel oder der Pubertät umgeht…. aus meiner Erfahrung ist das richtig und gut, was sich für Eltern in dieser Phase gut anfühlt. Und vermutlich würden Sie auch bei Ihrem 2. Kind vieles anders machen, wie bei Ihrem 1. Kind und im Nachhinein denken sie es war doch einiges dabei, was sie evtl. beim nächsten Kind wieder anders machen würden. Und auch das ist okay. Kinder wollen keine perfekten Eltern nach Lehrbuch, sie brauchen Eltern die authentisch sind und auch Fehler machen können und dürfen. Kinder lernen durch Beobachtung und zeigen ihren Eltern was sie brauchen. Der Schlüssel ist mit möglichst viel Gelassenheit, Freude und Authentizität den unterschiedlichen Lebensphasen meines Kindes zu begegnen. Und ich denke viele Eltern stimmen mir zu wenn ich sage: Es sind alles Phasen und sie gehen vorbei….;-)